Die Jagd nach dem Gold des Nordens – Moltebeeren
In Skandinavien hat die Moltebeere (hier multebær) einen fast legendären Status. Sie wächst hauptsächlich in Skandinavien, Kanada, Alaska und Russland und gilt als wahre Delikatesse. Wir haben schon mehrfach davon gehört und wollten deshalb selber herausfinden, was es damit auf sich hat.
Eine Option wäre gewesen, sie von ortsansässigen Sammlern in den lokalen Facebookgruppen zu kaufen - Kostenpunkt ca. CHF 25.- das Kilo. Also schon ziemlich teuer für ein Beeri, zumal wir ja nicht wussten, wie sie überhaupt schmeckt. Wir haben uns informiert, wo wir multebær finden können und uns auf den Weg gemacht. Gemäss unseren Recherchen wächst sie primär in Hochmooren und davon gibt es hier ja genug 😊
Wie bei den Pilz-Sammler verrät auch von den multebær-Sammler niemand, wo genau die Beeren gefunden werden können. Eine ungefähre Angabe führte uns in ein Tal, etwa 1 Stunde Autofahrt südlich von uns.
Schon auf dem Weg zum Parkplatz wurden wir von einem Elch begrüsst - was für eine Freude! Es gibt leider kein Foto vom Elch, das Handy war natürlich gerade nicht griffbereit, bevor der Elch weggaloppierte.. Wir deuteten das als gutes Omen und starteten unsere Wanderung voller Zuversicht - so etwa für die ersten 5 Minuten. Es gab null Handyempfang und ich hatte vergessen, die Beschreibung der Wanderung offline zu speichern. Wir wussten noch, dass wir nach ca. 800 Meter abbiegen müssen, aber war es jetzt links oder rechts? Da wir sowieso nicht wirklich eine Abzweigung sahen, liefen wir einfach weiter, wird schon gut gehen 😉
Nach einem ziemlich steilen Aufstieg durch dicht bewachsenen Wald voller Farn, erreichten wir schliesslich schweissgebadet erste lichtere Stellen und eine Hochebene. Es war atemberaubend schön! Keine Menschenseele, nur die Weite, der Wind und saubere Luft. Inzwischen hatten wir auch kurzzeitig wieder Handyempfang, was uns aber nur bestätigte, dass wir am völlig falschen Ort gelandet waren. Jäänu, das Gebiet sah so aus wie wir es uns erhofft hatten und es sah vielversprechend aus, für unsere Suche nach den multebær.
Wir genossen das schöne Wetter, die atemberaubende Landschaft und suchten querfeldein nach orangenen Punkten am Boden. Etwas versteckt (wie könnte es auch anders sein) und in Gesellschaft von Heidelbeeren und Krähenbeeren fanden wir sie schliesslich! Teilweise nur wenige einzelne Exemplare, teilweise aber auch viele Beeren auf wenigen Metern. Nun war es an der Zeit, die mitgebrachten Tupperware auszupacken und zu sammeln 😊
Der Geschmack der multebær lässt sich als süss-säuerlich beschreiben, wenn sie ganz reif sind aber meines Erachtens schon sehr süss, mit einem nussigen Aroma. Ganz speziell und wirklich super lecker!
Nach ca. 2 Stunden auf der Hochebene hatten wir beide Schäleli gefüllt und die mitgebrachte neue Drohne ausprobiert (Marc ist zufrieden). Wir machten uns langsam und gemächlich auf den Rückweg, damit wir noch vor Ladenschluss Einmachgläser kaufen können. Schliesslich mussten wir die Beeren ja irgendwie haltbar machen..
Alles in Allem ein sehr erfüllender Tag, bei dem wir sogar das Gold des Nordens gefunden haben.
Und wie es mit den Beeren weiter ging, erfahrt ihr hier: